Werke
Franz Schubert
Eugène Ysaÿe
Henryk Wieniawksi
Besetzung
Noëlle Grüëbler, Violine
Henri Sigfridsson, Klavier
Im Zentrum dieses musikalischen Abends steht die berührende und bewegende Fantasie in C‑Dur, D 934 für Violine und Klavier von Franz Schubert. In diesem Werk, welches im letzten Lebensjahr des Komponisten entstand, zitiert er sein eigenes Lied über das Rückert Gedicht «Sei mir gegrüsst» (Oh du Entriss’ne mir und meinem Kusse! Sey mir gegrüsst! Sey mir geküsst! Erreichbar nur meinem Sehnsuchtsgrusse, Sey mir gegrüsst! Sey mir geküsst! 1. Strophe). Man könnte das Werk quasi als Sehnsucht in Variationen bezeichnen. Und während es heute in seiner absoluten Einzigartigkeit und Faszination zu den höchst geachteten und beliebtesten Werken Schuberts zählt, wurde es bei seiner Uraufführung weniger positiv aufgenommen: Sowohl Publikum wie Musikkritiker waren irritiert
und überfordert mit der damals ungewohnten musikalischen Form ohne Pausen zwischen den einzelnen Sätzen. Noch heute zählt dieses Werk zu den anspruchsvollsten in der Literatur für Violine und Klavier. Doch gelingt es, die komponierten Emotionen heraus zu kitzeln und den grossen Bogen zu spannen, so wird man beglückt durch ein musikalisches Erlebnis, das einen alles um sich herum vergessen lässt.
Ergänzt wird das Werk von Schubert mit dem Poème élégiaque von Eugène Ysaÿe, welches die Geige mit der von G auf F herunter gestimmten tiefsten Saite — sogenannt Scordatura — ganz besonders melancholisch klingen und weinen lässt, und zum Abschluss erklingt ein fröhlich-virtuoses Feuerwerk in Variationen von Henryk Wieniawski.